Hans Kaspar Schiesser (Jahrgang 1948) hat wie alle seine Zeitgenossen erste Erfahrungen mit der Laubsäge im Werkunterricht in der Primarschule gemacht. Weil die Produkte langweilig waren und profihafte Genauigkeit gefordert wurde, die rasch demotivierend wirkte, ergab sich aus dem Schulpflichtstoff keine Begeisterung. Die kam erst später, als in den frühen siebziger Jahren überall eine womöglich von Hippie-Idealen beeinflusste  Handmade-Welle entstand. Mit Laubsägen liessen sich plötzlich originelle Formen und Produkte wie kleine Maschinen produzieren. Daraus entstanden a) Säge-Selbstbewusstsein und b)  Ready-Mades, die sich als Geschenke oder Postkarten mit  Sperrholz-Motiven eigneten. Das hielt bis heute an. 

Beruflich beschäftigte sich Hans Kaspar Schiesser, seit 2013 pensioniert, mit Tageszeitungs-Journalismus, politischem Campaigning bei der SP und dem Verkehrsclub der Schweiz VCS und fast dreissig Jahre mit Verkehrspolitik und Verkehrskonzepten, am Schluss beim Verband öffentlicher Verkehr VöV. Er hat die Begegnungszone mitentwickelt und jahrelang erst vergebliches, am Schluss erfolgreiches Lobbying für die Abschaffung des Fahrtkostenabzuges bei den Steuern (massive Auto-Fernpendler-Subvention zulasten der Steuerzahler) betrieben. Er hofft noch immer, dass die SBB irgendwann einmal sein drittes grossen berufliches Ziel Wirklichkeit werden lassen: Die Einführung der automatischen Kupplung im westeuropäischen Schienengüterverkehr. Heute hilft ihm Scrollsawing beim räumlichen Vorstellungsvermögen, zwingt zu einer produktorientierten Sicht auf die Umwelt, fördert die Konzentration und die Feinmotorik und macht – mit den Plywood Reliefs – sensibel für Zitate, die in einen Zusammenhang mit dem Thema Velo gebracht werden können.